Orpheus in der Unterwelt

Musikalische Komödie Leipzig

Am 24.05.2025 besuchte ich die Aufführung von „Orpheus in der Unterwelt“ in der Musikalischen Komödie. Das Stück wurde von Jacques Offenbach verfasst und existiert in zwei Fassungen, nämlich aus den Jahren 1858 und 1874. In dieser Produktion wurde eine Mischung aus beiden Versionen präsentiert.

Die musikalische Umsetzung überzeugte durch eine gelungene Leitung, die von Michael Nündel sehr engagiert und präzise durchgeführt wurde. Die musikalische Darbietung war somit ein positiver Aspekt des Abends.

Hinsichtlich der schauspielerischen Leistungen empfand ich die Darbietungen von Friederike Meinke (Eurydike) und Jeffrey Krueger (Orpheus) als nicht optimal aufeinander abgestimmt. Die Rollenbesetzung wirkte in diesem Zusammenhang nicht harmonisch. Positiv hervorzuheben ist die Leistung von Andreas Rainer, der den Prinzen von Arkadien beziehungsweise Styx verkörperte. Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist Sabine Töpfer in der Rolle der Juno, die durch ihre Präsenz auffiel.

Was die Kostüme betrifft, so empfand ich diese als wenig gelungen. Besonders im zweiten Akt wirkte das Kostüm von Eurydike unvorteilhaft, da es den Eindruck erweckte, sie sei halbnackt. Auch das Kostüm von Jupiter, gespielt von Milko Milev, wirkte unpassend und sorgte für Kritik.

Ob ich das Stück erneut besuchen werde, ist derzeit ungewiss. Dennoch gilt, dass mit der Zeit möglicherweise eine andere Perspektive entstehen kann.

B.N.

Fotos © Kirsten Nijhof

„Come From Away“ am Theater Regensburg – Die Kraft des Ensembles im Fokus

Die deutschsprachige Erstaufführung von Come From Away am Theater Regensburg besticht vor allem durch die herausragenden schauspielerischen und gesanglichen Leistungen ihres zwölfköpfigen Ensembles. Die Darsteller meistern die Herausforderung, in wechselnden Rollen eine Vielzahl von Charakteren lebendig zu gestalten, mit großem Können und überzeugender Authentizität.

Wietske van Tongeren überzeugt als Pilotin Beverley Bass mit einer kraftvollen, klaren Stimme und einer starken Bühnenpräsenz. Ihr gelingt es, die innere Zerrissenheit der Figur zwischen Beruf und Familie ebenso authentisch darzustellen wie deren unerschütterlichen Willen und Optimismus. Ihre musikalischen Soli sind emotional mitreißend und hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck.

Carin Filipčić und Jogi Kaiser als Diane und Nick verleihen dem Stück durch ihr warmherziges und natürliches Spiel eine besondere Menschlichkeit. Filipčić besticht durch ihre einfühlsame Interpretation, die sowohl Verletzlichkeit als auch innere Stärke transportiert. Kaiser überzeugt mit einem lebendigen, nuancierten Spiel, das die alltäglichen Sorgen und Hoffnungen seiner Figur greifbar macht.

Die beiden Kevins, dargestellt von Andreas Bieber und Alejandro Nicolás Firlei Fernández, sind ein Highlight des Ensembles. Bieber beeindruckt mit seiner vielseitigen Bühnenpräsenz, die von humorvollen Momenten bis zu tief bewegenden Szenen reicht. Fernández bringt mit seiner Energie und Emotionalität eine dynamische Spannung ins Stück. Zusammen schaffen sie es, die Geschichte auf eine lebendige, oft berührende Weise zu erzählen, die das Publikum spürbar fesselt.

Benedikt Eder verkörpert Bürgermeister Claude Elliott mit bemerkenswerter Souveränität. Sein Spiel strahlt eine ausgewogene Mischung aus Autorität, Empathie und Humor aus, die der Figur Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, in emotional aufgeladenen Szenen Ruhe und Stärke auszustrahlen, wodurch er als Dreh- und Angelpunkt der Handlung fungiert.

Besonders hervorzuheben ist die Leichtigkeit, mit der das Ensemble zwischen den zahlreichen Rollen wechselt – teils ohne Kostümwechsel – und dennoch jede Figur unverwechselbar gestaltet. Dieses schauspielerische und gesangliche Multitalent verleiht der Produktion ein hohes Maß an Dynamik und Authentizität.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Darsteller von Come From Away in Regensburg mit beeindruckender Vielseitigkeit, emotionaler Tiefe und großer Bühnenpräsenz das Herzstück der Produktion bilden. Ihre Leistungen machen das Musical zu einem eindrucksvollen Erlebnis, das lange nachwirkt und die Botschaft von Menschlichkeit und Zusammenhalt eindrucksvoll transportiert.

THIS IS THE GREATEST SHOW – Musicalstars brillieren im Friedrichstadt-Palast Berlin

Berlin, 14. April 2025 – Der Friedrichstadt-Palast wurde zur glitzernden Bühne eines außergewöhnlichen Konzertabends: THIS IS THE GREATEST SHOW vereinte internationale Musicalhits, mitreißende Live-Musik und herausragende Solist:innen zu einer Show, die das Publikum mit Standing Ovations belohnte.

Im Mittelpunkt des Abends standen die Stimmen – und was für welche.

Jan Ammann, mit seiner tiefgründigen, warmen Stimme und einer eindrucksvollen Bühnenpräsenz, verlieh insbesondere dem Klassiker „Das Phantom der Oper“ eine dramatische Wucht, die das Publikum in ihren Bann zog. Er zeigte eindrucksvoll, warum er seit Jahren zur Spitze der deutschsprachigen Musicalszene gehört.

Thomas Hohler überzeugte mit jugendlicher Energie und einem technisch präzisen Tenor. Sein Gespür für Rhythmus und Ausdruck verlieh moderneren Songs eine besondere Leichtigkeit – sein Auftritt: packend, pointiert, publikumsnah.

Ein stimmlich harmonisches Duo bildeten Karolin Konert und Verena Mackenberg, die mit dem gefühlvollen Opener „Firework“ starke Emotionen weckten. Mackenberg setzte später mit „Life is a Cabaret“ ein kabarettistisches Glanzlicht voller Präsenz und ironischer Raffinesse – ein klarer Publikumsfavorit.

Für einen der emotionalsten Momente sorgte Michaela Schober mit ihrer Interpretation von „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Ihre intensive, tief empfundene Darbietung war Gänsehaut pur – sensibel, aufrichtig und stimmlich brillant.

Mark Seibert, Publikumsliebling mit Charme und Bühnenerfahrung, führte mit lässiger Eleganz durch den Abend. In „Hurricane“ aus „Death Note“ zeigte er stimmliche Kraft und erzählerische Tiefe – eine kraftvolle Ballade, die lange nachhallte.

Begleitet wurden die Solist:innen von einer hochkarätigen Live-Band und dem „Showman-Ensemble“, das mit starker vokaler Unterstützung und dynamischen Choreografien für zusätzliche Energie auf der Bühne sorgte. Die klug arrangierten Licht- und Videoelemente rundeten das visuelle Erlebnis gelungen ab.

THIS IS THE GREATEST SHOW ist weit mehr als ein Potpourri bekannter Musicalnummern – es ist eine hochkarätig besetzte Musikgala, die zeigt, was das Genre leisten kann, wenn technische Perfektion, künstlerischer Ausdruck und Leidenschaft zusammenkommen. Die Solist:innen haben dieses Konzert zu einem echten Highlight im Berliner Kulturkalender gemacht.

Ein Abend, der Musikliebhaber:innen beglückt und Musicalfans begeistert zurücklässt.

Fotos © Patrick Schneiderwind

Martin Luther Kings Traum in Chemnitz

Im Chormusical Martin Luther King stehen am Samstag, 29. März 2025 um 14 und 20 Uhr in der Messehalle 1 in Chemnitz Kings Traum, sein Leben und Wirken im Mittelpunkt.

Das Mitsing-Projekt als Beitrag des Kulturhauptstadtjahres 2025 beleuchtet das Leben des amerikanischen Bürgerrechtlers und Baptistenpastors Martin Luther King, seinen gewaltlosen Kampf für Frieden und seinen Traum von gleichen Rechten für alle.
Die Mitwirkenden bringen das 22 Songs umfassende Werk auf die große Showbühne.

In einer Mischung aus Gospel, Rock ‘n‘ Roll, Motown und Pop entführt das Musical sein Publikum in die 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die Musik der Komponisten Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken und die Texte von Librettist Andreas Malessa illustrieren eine Zeit des Umbruchs und der sozialen Verwerfungen. Sie zeigen den Bürgerrechtler King mit seinen Motivationen, Träumen, aber auch Fehlern.

Tickets für die Aufführung am 29. März gibt es auf der Website https://www.chormusicals.de/tickets, inkl. ÖPNV für kostenlose An- und Abreise in Tarifzone 13 des VMS.

Das Chormusical ist ein Gemeinschaftsprojekt des Ev. Kirchenbezirks Chemnitz und der Stiftung Creative Kirche in Kooperation mit der Kulturhauptstadt Chemnitz (2025), dem Musikbund Chemnitz e.V. und der Landeskirche Sachsen.

    Fotos: Stiftung Creative Kirche